Zu Gast im Gymnasium Verl

Zu Gast im Gymnasium Verl

Herr Dr. Reinhard Erös zu Gast im Gymnasium Verl am 11.12.2014

Am Donnerstag, 11.12.14, durften wir den ehemaligen Bundeswehrarzt, der mit seiner Initiative „Kinderhilfe Afghanistan“ im östlichen Grenzgebiet viel bewegt, im Gymnasium Verl Willkommen heißen.

Der versierte Afghanistan-Kenner und seine private Initiative unterstützen Frauen und Kinder durch schulische und medizinische Projekte.

Reinhard Erös hat sich in seinem Vortrag mit Fragen bezüglich der Zukunft Afghanistans beschäftigt.

Frau Prof. Dr. Veronika Tacke zu Gast im Gymnasium Verl am 13.11.2014

Soziale Netzwerke sind deutlich älter als Facebook und Co, sie funktionieren ohne Smartphone und wir begegnen ihnen sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben. Doch wie entstehen und funktionieren sie überhaupt? Dieser und weiteren Fragen ging  Frau Prof. Dr. Veronika Tacke in der Veranstaltungsreihe Zu Gast im Gymnasium nach.

Evelyn Wendt-Salmhofer zu Gast im Gymnasium Verl am 24. 09.2014

Wie entsteht eigentlich eine Vision?

Mit diesem Thema befasste sich die Architektin Evelyn Wendt-Salmhofer am Mittwoch, 24.09.2014, im Multifunktionsraum des Gymnasiums Verl. Es war eine doppelte Premiere: Sie war die erste Architektin zu Gast im Gymnasium und zugleich war dies die erste Veranstaltung im neuen Multifunktionsraum, wie unser Schulleiter Herr Bracht bei der Begrüßung betonte. Frau Wendt-Salmhofer war die leitende Architektin für den Umbau unseres Schulgebäudes. Sie entwarf und betreute mit ihrem Team bereits den Bau des Erich Kästner Gymnasiums. Sie studierte acht Jahre an der Technischen Universität im Fachbereich Architektur und arbeitete im bekannten Büro Richi + Partner, die beispielsweise die Sanierung des Residenzschlosses Braunschweig und den Entwurf der Residenz der kuwaitischen Botschaft in Berlin ausgeführt haben.

Zu Beginn der Veranstaltung stellten Herr Bracht und die Vorsitzende der Schulpflegschaft Maria Hoppe Fragen. Eine Frage lautete zum Beispiel, ob sich der Beruf eines Architekten mit der Familie vereinbaren lasse. Frau Wendt-Salmhofer antworte, dass es eindeutig ginge, man jedoch mit dem Herzen dabei sein müsse. Sie sagte, man lerne an der Hochschule nur das Entwerfen von Bauten, nicht jedoch die Umsetzung, also den Umgang mit Geld und den Bauarbeitern. Des Weiteren sei der Wettbewerb unter den Architektenbüros die „Königsdisziplin“. Infolgedessen stellte die Architektin ihre Lieblingsorte vor, wobei der Markusplatz in Venedig ihr Favorit ist. Gebäude seien Orte, an denen Menschen leben, sich wohlfühlen und streiten können, so Frau Wendt-Salmhofer. Weiter hätte Bauen etwas mit Menschen zu tun, Empathie sei somit als eine wichtige Eigenschaft für einen Architekten.

Anhand der Erich-Kästner-Grundschule Leipzig veranschaulichte die Architektin den Ablauf von einer Idee bis hin zu einem fertigen Neubau. Der Bau entstand fast zeitgleich mit unserer Schule. Vor Beginn der Planung dürfe man das Wettbewerbsthema und das -grundstück nicht aus den Augen verlieren. Bei der Planung selbst müsse man Brandschutzrichtlinien und DIN-Normen beachten, Ämter beteiligen und baurechtliche Genehmigungen beantragen. Wenn der Entwurf steht, folgt die Umsetzung. Dabei müsse ein Architekt den Entwurf über alle Leistungsphasen betreuen, die Qualität sichern und eben auch leiten können. Was man jedoch nicht im Studium lerne, aber beachten müsse, dass der Architekt koordinieren, kommunizieren und schlichten muss.

Nach dem Vortag hatte das Publikum die Möglichkeit, Fragen an die Architektin zu stellen. „Wie sieht es mit dem Wettbewerbgewinnen aus?“ lautete eine Frage. Es gäbe auch Phasen, in denen man keine gewinne, daraus lerne man jedoch, antwortet Evelyn Wendt-Salmhofer.

Qualität kommt von Qual – Guter Journalismus will gelernt sein (30. 06.2011): Brigitte Büscher

30.Juni 2011, Gymnasium Verl, 19:30 Uhr. Brigitte Büscher, Abiturientin des Jahrgangs 1986 und freie Journalistin beim WDR, begann mit Vorstellung ihrer Person, ihres Berufs und dem Thema Journalismus.

Nach ihrem Abschluss begann sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin und im Anschluss ein Studium zur Lehrkraft für Geschichte und Deutsch. Danach widmete sie sich verstärkt dem Journalismus und bewarb sich an einer der großen Journalismus-Schulen in Deutschland, der Henry Nannen Schule in Hamburg. Benannt ist diese Schule nach dem deutschen Verleger und Publizisten Henry Nannen und wurde 1979 gegründet. Nach dem 32. Lehrgang hat diese Schule inzwischen etwa 550 Journalisten ausgebildet. Sie berichtete:

Das Bewerbungsverfahren ist in zwei Tests gegliedert. Zum einen ein Wissenstest in dem aktuelle und allgemein-bildende Themen abgefragt werden. Der zweite Test ist ein Bildertest, welcher simpel klingt, einfach gestaltet ist, aber wirklich schwierig ist: Es wird ein Bild gezeigt und man muss sich möglichst viele und treffende Informationen aufschreiben. Um bei diesem Test gut abzuschneiden ist doch überdurchschnittliche Informationsgier von Nöten, dies ist aber natürlich für den Beruf des Journalisten wichtig. Generell ist der Beruf des Journalisten für Menschen mit großer Neugier interessant, denn Journalismus beschäftigt sich mit „professioneller Neugier“. Der Lehrgang der Schule gliedert sich in einen 18 monatigen Schulteil und mehrere Praktika, um die zukünftigen Absolventen auf die Praxis auszurichten.

Das Ziel der Henry Nannen Schule ist es selbstkritische, professionelle, gründliche und vorurteilsfreie junge Journalisten zu bilden. Desweiteren ist das Ziel bei den Absolventen eine klare und spannungsaufbauende Sprache herauszukristallisieren. Um eine klare und spannungsaufbauende Sprache zu erarbeiten, werden den Studenten mehrere Prinzipien klar gemacht. Als erstes wird ihnen beigebracht, dass Adjektive überschätzt werden. Am Ende eines Aufsatzes sollte es den angehenden Journalisten möglich sein, jedes Adjektiv herauszustreichen, denn einem Aufsatz kann man mit starken Verben, mehr Ausdruck verleihen. Als Beispiel predigte Wolf Schneider, einer der Lehrmeister der Henry Nannen Schule, als Ideenquelle Schiller oder die Bibel zu lesen. Denn hier wurde hauptsächlich mit starken und schlichten Verben gearbeitet und auf Adjektive verzichtet.

Zum Abschluss des Besuchs von Brigitte Büscher beantwortete sie noch einige Fragen zum Thema Anglizismen und zu ihrer Arbeitsstelle, der Show Hart aber Fair.

Mit tosendem Applaus verabschiedete die große Menge den erfolgreichen Gast.

Lehrer für Europa? – Lehrerausbildung in Baden-Württemberg (30. 09. 2010): Prof. Dr. Liesel Hermes (Karlsruhe)


Ein sehr großer Teil der Lehrerausbildung wird in Baden-Württemberg nicht an den „Massen-Unis“, sondern an Pädagogischen Hochschulen durchgeführt. Wie sieht diese Ausbildung aus? Wie sind die Anteile von pädagogischer und fachlicher Ausbildung? Welche Schwerpunkte kann man selbständig setzen? Welche anderen Angebote gibt es für Studierende der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe? Was bedeutet die Ausbildung zum „Europa-Lehramt?

Diesen und weiteren Fragen rund um die Ausbildung und den Beruf des Lehrers ging die Referentin in ihrem Vortrag und in der anschließenden Diskussionsrunde nach. Sie, ursprünglich als Anglistik-Professorin in NRW tätig, hat u. a. Fachbücher und Unterrichtsmaterialien publiziert und Herausgeber von Englisch-Unterrichtswerken beraten. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe leitet sie seit 2002.

„Beethoven in Bits – (klassische) Musik im digitalen Zeitalter“ (20. 05. 2010) Friedrich Wilhelm Rödding (Detmold)

„Der Strom kommt aus der Steckdose“ (25. 03. 2010) Dipl.-Ing. Fritz Husemann

„Schüler in Verl – Verbrecher in Berlin“ (03. 04. 2008): Werner Labisch und Jörg Sundermeier

Werner Labisch und Jörg Sundermeier, beide wohnhaft in Berlin, traten Anfang April eine ganz besondere Reise an – Ihr Ziel: Das Gymnasium Verl, ihre alte Wirkungsstätte als Schüler. Hier absolvierten sie 1989 bzw. 1991 ihr Abitur. Heute wohnen beide in Berlin und führen dort den kleinen aber erfolgreichen „Verbrecher Verlag“.

Im Jahre 1995 erschien das erste Buch in ihrem Verlag, das heutige Programm umfasst etwa 100 Titel von diversen Autoren. Neben Sachtexten und Kunstbänden werden auch Stadtbücher verlegt und herausgegeben. In ihrem Vortrag sprachen sie vor allem über das Dasein eines Kleinverlages (2-Mann-Betrieb) und über den Weg vom Manuskript zum fertigen Buch.

Während ihres Vortrages war Jörg Sundermeier und Werner Labisch ihre Freude an Sprache und Kommunikation anzumerken. Beide präsentierten sich sehr redegewandt und humorvoll, und ließen die Besucher während einer Leseprobe einen Eindruck in ihre Bücherwelt gewinnen.

„Spiele, Konflikte, Kooperation, Verhandlungen – Spieltheorie im Alltag“ (26. 10. 2007): Professor Walter Trockel


Professor Walter Trockel ist Direktor des Instituts für mathematische Wirtschaftsforschung der Universität Bielefeld. Zu seinen Forschungsgebieten zählen insbesondere die Allgemeine Gleichgewichtstheorie, das Nash-Gleichgewicht, die Spieltheorie sowie die Entscheidungstheorie. In seinen Forschungsgebieten hat er zahlreiche Artikel in verschiedenen internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht.

In seinem Vortrag brachte Walter Trockel seinem Publikum seine theoretischen Erkenntnisse anschaulich und spielerisch nahe. „Der Bereich ist so vielseitig, dass ich versuche, Ihnen ein wenig Appetit zu machen“, sagte er, gewandt an Schüler, Eltern und Lehrer des Gymnasiums Verl. Die Spieltheorie zum Beispiel greife weit in die Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen und Ereignisse hinein. Poker, Schach, Preisabsprachen, Streiks, Tarifverhandlungen hätten eins gemeinsam: sie kennzeichneten Anwendungsgebiete der Spieltheorie. Genauso ließen sich aber auch Versteigerungen spieltheoretisch untersuchen. Hier blieb Walter Trockel seinem Publikum nichts schuldig: er versteigerte ein Glas voller Münzen und Karten für ein Fußballspiel, um damit seine Theorien für jeden sichtbar zu belegen.

 

„Extrasolare Planeten“ (01. 09. 2007): Dr. Juri Rolf

Das Funkeln der Sterne am nachtschwarzen Himmel fasziniert nicht nur Hobbyastronomen. Viele Menschen fragen sich, ob außerhalb unseres Sonnensystems – auf extrasolaren Planeten – noch Leben existiert. Denn mittlerweile haben Forscher schon 245 extrasolare Planeten in 97 Planetensystemen entdeckt. Über diesen Themenkreis klärte Dr. Juri Rolf im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zu Gast im Gymnasium“ sein Publikum auf. Mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation, die mit anschaulichen Grafiken, Bildern und Erläuterungen illustriert war, stellte der Mathematik- und Physiklehrer die verschiedenen Methoden zur Entdeckung extrasolarer Planeten vor. Dr. Rolf betonte aber, dass die Frage nach menschenähnlichem Leben trotz erheblicher Fortschritte in der Forschung allerdings immer noch nicht schlüssig beantwortet ist.
Nach dem rund zweistündigen Vortrag hatten viele der interessierten Besucher noch Fragen an den Referenten, womit der beeindruckende Überblick über neue wissenschaftliche Ideen und moderne technische Entwicklungen abgerundet werden konnte.

„Eine afrikanische Odyssee: Flucht nach Europa“ (19. 03. 2007): Klaus Brinkbäumer

Wie verzweifelt müssen Menschen sein, um ihre Heimat, ihre Familien, ihre Kinder zu verlassen? Um sich auf eine Odyssee zu begeben, deren Ausgang ungewiss ist? Um sich, wenn sie tatsächlich das kalte, unwirtliche Europa erreichen, als sogenannte illegale Einwanderer verstecken zu müssen oder ausgebeutet zu werden? Klaus Brinkbäumer, Reporter für den SPIEGEL aus Hamburg, ist auf der Route der Flüchtlinge quer durch sieben afrikanische Staaten gereist.

Er erzählte in seinem Vortrag von seinem Begleiter John Ampan aus Ghana, der damals fünf Jahre nach Spanien brauchte und jetzt mit ihm die Reise nochmals durchführte, um ihn die fast unüberwindbar erscheinenden Hindernisse und Schwierigkeiten hautnah miterleben zu lassen. Mit seinem engagierten Vortrag gelang es Klaus Brinkbäumer, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen und sie offen für die Fragestellungen werden zu lassen, die sich aus den überaus schwierigen Verhältnissen der Einwanderer ergeben. Seine teilweise schockierenden Worte wurden unterstrichen durch Fotos und Filmausschnitte, die während seiner Arbeit als Reporter entstanden sind.